Präsenz-Workshops
Neben dem Onlineangebot wurde ein neues Workshopformat zum Thema Klima-/Gesundheitskrise und Resilienz aus der Perspektive der Neurowissenschaft als Präsenzveranstaltung entwickelt. 
Für diesen Workshop kamen Vortragende direkt an den  Ausbildungsstandort, um mit einer Gruppe Auszubildender zu arbeiten. 
5 Termine wurden für steirische Ausbildungsstätten vergeben. 

Inhalte der Workshops

Den Teilnehmenden sollte bewusst gemacht werden, dass nicht nur die Gesundheitskrise, sondern auch die Klimakrise eine hohe psychische Belastung darstellt, die viele Menschen bewusst oder unterbewusst betrifft. Diese kann punktuell oder kontinuierlich sein und wird durch die Dauerpräsenz der Themen „Pandemie und Klimawandel“ in den Medien zurzeit verstärkt wahrgenommen. 

Neben den direkten Auswirkungen von klimawandelbedingten Belastungen wie Hitze auf die KlientInnen im Pflegebereich wurden  hier auch weiterreichende mögliche Folgen - auch für die TeilnehmerInnen selbst - thematisiert. 
So gibt es eine Reihe von Studien über Hitze, die sich auf die Erhöhung von Aggression und Gewaltbereitschaft auswirkt oder mit verstärktem Auftreten von Depression und Suizidgefährdung einhergeht. Naturkatastrophen lösen posttraumatische Belastungsstörungen und Angststörungen aus. Ohnmacht und Kontrollverlust bedeuten hohen Stress und Angst, was sich auch auf die körperliche Gesundheit auswirkt (zB Schwächung des Immunsystems). 

 

Damit verbunden ist die Gefahr des Drogenmissbrauchs und Fatalismus. Aufgrund unterschiedlicher Lebensbedingungen und dem Gefühl der Ungerechtigkeit ist ein Anstieg an zwischenmenschlichen Aggressionen und Konflikten zu erwarten.  Aber auch wer sich nur Sorgen macht, kann von Stress betroffen sein, der sich im Laufe der Zeit summiert und zu Angststörungen, Depression oder Drogenmissbrauch führen kann. 

Während die herkömmlichen Stressoren wie Scheidung, Tod, Gewalterfahrung, etc. individuell sind, betrifft diese Belastung die gesamte Menschheit und wird noch über Generationen hinweg ständig vorhanden sein. Ob und wie sich das auf die psychische Gesundheit der einzelnen Personen auswirkt, hängt von der individuellen (Prä-)Disposition und Resilienz ab. Hier besteht vermehrter Handlungsbedarf vor allem auch für Menschen im Pflegebereich, um gut für die Herausforderungen in Zukunft gerüstet zu sein. Die Neurowissenschaft liefert hier eine Reihe von neuen Erkenntnissen, was es braucht, um die Widerstandskraft in Bezug auf die Klimakrise zu stärken.